Da wir in der Vergangenheit immer Freude dabei empfunden haben, uns im Bereich "Umweltschule in Europa" zu engagieren, haben wir Ende 2016 im Rahmen einer Dienstbesprechung auch Ideen über ein neu anzugehendes Projekt entwickelt. Mit einer deutlichen Mehrheit haben wir uns dafür ausgesprochen, uns eines inzwischen recht verwilderten Bereiches mit Teich, Bäumen und Büschen auf unserem Gelände anzunehmen, den wir in eine Biotop-ähnliche Landschaft verwandeln wollen. Hier kann man sehen, wie wir diesbezüglich unseren Gedanken freien Lauf gelassen haben...
Brainstorming Biotop...
Dann ging es darum, sich genauer zu überlegen, welche Ziele wir mit diesem Projekt verfolgen und wie wir diese umsetzen können. Wir sind schnell zu der Überzeugung gelangt, dass wir unser Schulgelände durch das Biotop ökologisch aufwerten und unseren Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit bieten möchten, Naturerfahrungen mit allen Sinnen zu sammeln und einen handlungsorientierten Sachkundeunterricht zu genießen. Hierbei war es uns wichtig, nicht nur unsere Schüler/innen und Kolleg/innen sondern auch unsere Eltern mit einzubinden. Zusätzlich wollten wir außer unserem eigenen Förderverein auch außerschulische Organisationen ins Boot holen, die uns bei unserem Vorhaben unterstützen könnten. All diese Überlegungen führten schließlich zu der Entwicklung unseres Handlungskonzeptes, mit dem wir uns beworben haben und das man hier einsehen kann.
Anschließend wurde es Zeit für die ersten Handlungsschritte: zunächst nahmen wir Kontakt mit dem zuständigen Regionalkoordinator "Umweltschule in Europa/Internationale Agenda 21- Schule" der niedersachsächsischen Landesschulbehörde Markus Steinbach auf, der uns durch freundlichen Rat und positive Verstärkung unterstützte und sich im März 2017 sogar Zeit für einen persönlichen Besuch nahm...
Markus Steinbach besichtigt den Teich...
Da unsere geplanten Veränderungen auf dem Schulgelände natürlich auch mit unserem Schulträger besprochen werden mussten, luden wir im Mai 2017 Lutz Rothermund und Joachim Teifel vom zuständigen Hochbauamt der Stadt Cuxhaven zu einem Gespräch vor Ort ein. Auch hier stießen wir auf offene und freundliche Ohren, was uns zur Weiterarbeit motivierte. Im nächsten Schritt luden wir die NABU Umweltpyramide Bremervörde ein, um sie bei einer Ortsbegehung im Rahmen des überregionalen Projektes "Neue Wege zur Artenvielfalt" hinsichtlich unserer Feinplanung um Anregungen und Rat zu fragen. Wir sind dankbar und glücklich, dass Bettina Schroeder und Hans Dietrich im August 2017 unserer Einladung gefolgt sind und uns bei ihrem Besuch wichtige Hinweise gegeben haben und uns an ihrem Erfahrungsschatz teilhaben ließen. Zu diesem Treffen baten wir auch Traute Kemme (stellv. Referatsleitung im Bereich Naturschutzbehörde und Landwirtschaft der Stadt Cuxhaven), so dass es zu einem regen und aufschlussreichen Austausch kam, der die Weichen für das weitere Vorgehen gestellt hat...
v.l.n.r.: H. Dietrich (NABU), B. Schroeder (NABU), T. Kemme (Schulträger), I. Krabbe (Schule am Meer), G. Witthohn (Schule am Meer)
Es wurde schnell deutlich, dass es notwendig war, zunächst grobe Vorarbeiten von Erwachsenen erledigen zu lassen, bevor unsere Schüler/innen ins Projekt einbezogen werden konnten. Zu diesem Zweck hatten im Oktober 2017 Bettina Schroeder und Hans Dietrich nochmals die Freundlichkeit, uns zu besuchen und unser Vorhaben durch ihren kompetenten Einsatz so engagiert voranzubringen...
Bettina Schroeder...
Hans Dietrich...
Am Ende der Arbeit war der Bereich dann schon viel zugänglicher...
Biotop nach den ersten groben Vorbereitung
...so dass es möglich war, mit einigen Kindern einen ersten Blick auf die entstehende Natur-Oase zu werfen...
Jens Kommnick & Kinder bei einer ersten Begehung
In der Zwischenzeit ist es uns gelungen, sowohl die GNU (Gesellschaft für Natur- und Umweltschutz) als auch den Lionsclub Cuxhaven für unser Projekt zu gewinnen. Für deren Unterstützung bedanken wir uns an dieser Stelle recht herzlich!
Am 18. November 2017 haben wir einen Aktionstag durchgeführt, auf dem wesentliche Bereiche des neuen Biotops angelegt wurden (Barfußpfad; Totholzhecken für Kleingetier, Vögel und Igel; Trockenmauer für Insekten; Ruhezone zum mehrsinnigen Sammeln von Naturerfahrungen). Dazu haben wir nicht nur das Kollegium und die Elternschaft, sondern auch interessierte Mitbürger/innen und die Lokalpresse eingeladen.
Hier sieht man die Einladung an unsere Eltern...
...und hier die Pressemitteilung der Cuxhavener Nachrichten vom 08.11.2017...
Wir freuen uns riesig, dass trotz des ungemütlichen Wetters so viele Menschen Zeit gefunden haben, uns mit ihrer Kraft und Energie bei unserem Vorhaben zu unterstützen!
Los ging es schon am Donnerstag, dem 16. November 2017, als uns Holzhackschnitzel angeliefert wurden.
Am 18. November 2017 besuchte uns dann - pünktlich um 10 Uhr - der Redakteuer Jens Potschka von den "Cuxhavener Nachrichten", der sich freundlich mit uns unterhielt und auch bald von unserem Aktionstag berichten wird.
Danach war es Zeit für eine "Lagebesprechung", in der uns Bettina über die einzelnen Arbeitsschritte informierte. Dadurch wussten wir alle Bescheid und konnten loslegen!
Es wurde Laub und Unkraut entfernt...,
...eine Trockenmauer wurde errichtet, in der kleine Lebewesen (z.B. Insekten) Wohnraum finden können...,
... und ein Barfußpfad wurde angelegt! Hierfür musste zunächst Erde abgetragen werden...,
...bevor wir die - bereits mit Unkrautvlies ausgelegte - Vertiefung mit Materialien wie Ästen, Steinen und Holzhackschnitzel auffüllen konnten.
Kurz danach war der Pfad dann fertig!
Gleichzeitig wurden die abgesägten Äste, Sträucher und Schilfreste zu mehreren Totholzhecken gestapelt, in denen Kleingetiere, Vögel und Igel nun Unterschlupf finden können.
Darüber hinaus haben wir uns um eine Ruhezone gekümmert, in der unsere Kinder und Jugendlichen auf besonders intensive Weise Natureindrücke sammeln können. Dafür war es nötig, den entsprechenden Bereich von Unkraut und Laub zu befreien und mit einem Unkrautvlies auszulegen (s.o.). Dann konnten wir auf dieser Unterlage Holzhackschnitzel verteilen.
Kurz danach war die Ruhezone fertiggestellt. Im Laufe der Zeit wird diese weitere Entwicklungen erfahren...
Zwischendurch bekamen wir auch noch netten Besuch von Ulricht Koth vom GNU...
... und von Albrecht Biessmann vom Lions Club :)
Bettina Schroeder und Albrecht Biessmann
Dank des großen Einsatzes unserer Helferinnen und Helfer haben wir an diesem Vormittag einen riesengroßen Sprung nach vorne geschafft. Der Teich ist nun wieder sichtbar...
... und die verschiedenen Zonen sind wunderbar für die Nutzung und Weiterentwicklung vorbereitet.
Zum Abschluss haben wir uns nach getaner Arbeit gestärkt und den Vormittag mit lockeren Gesprächen entspannt ausklingen lassen.
Wir bedanken uns an dieser Stelle nochmals für die großartige Hilfe. Wie freuen wir uns über diesen Fortschritt, den wir alle gemeinsam erreicht haben!
Am 23. November 2017 erschien ein Artikel in den Cuxhavener Nachrichten von Jens Potschka, der freundlich über diesen so besonderen Tag berichtet. Wir freuen uns sehr darüber :)
Im Februar 2018 war das Biotop das erste Mal zugefroren...
Nachdem im Frühjahr 2018 das Biotop von der Natur langsam wieder zum Leben erweckt wurde, besichtigten wir im Spätsommer 2018 das Areal...
... und stellten fest, dass der Teich aufgrund des heißen Sommers komplett ausgetrocknet und - verständlicherweise - zugwuchert war.
Wir steckten danach unsere Köpfe zusammen und entwickelten die nächsten Handlungsschritte, die wir nun zeitnah angehen möchten. Wir planen, gemeinsam mit unseren Jugendlichen
- das Biotop zu "entwuchern",
- Blätter des trockenen Teichs wegzuräumen,
- eine Brücke herzurichten,
- eine Leiter herzustellen und so in den Teich zu legen, dass es Kleintieren möglich ist, mithilfe dieser Leiter sich dem Wasser zu nähern und gefahrlos daraus zu trinken und
- den Bauwagen herzurichten.
Um dies umzusetzen, wollen wir nun außerschulische Institutionen kontaktieren und uns um Sponsoren bemühen.
Am Ende unseres Teamgesprächs waren wir guter Dinge und freuten uns über die gemeinsam geschmiedeten Pläne :)
Einige Tage später - Mitte September 2018 - konnten die ersten Schritte unserer Pläne bereits umgesetzt werden. Die Arbeit am Biotop wurde in den Stundenplänen einiger Klassen fest verankert, wodurch Jung und Alt in der Lage waren, mit vereinten Kräften den Teich von Laub und anderen Dingen zu befreien. Hier sieht man unsere fleißigen Helferinnenn und Helfer:
Dieses Resultat des gemeinsamen engagierten Einsatzes kann sich sehen lassen! 😊
Im November 2018 haben wir zusätzlich ein Igelhaus erreichtet, so dass unsere lieben stacheligen Freunde für den Winter ein gemütliches Dach über dem Kopf haben...
Arbeitsschritt 1...
Arbeitsschritt 2...
Arbeitsschritt 3...
Im November 2018 ist es uns gelungen, einen Kontakt zu den Berufsbildenden Schulen Cuxhaven (BBS) herzustellen. Dort fand sich der Lehrer Stefan Gocke bereit, mit seiner Klasse eine Holzbrücke über unseren Biotop-Teich zu bauen. Er machte sich vor Ort ein Bild, so dass wir erste Handlungsschritte für die Umsetzung dieses Vorhabens entwickeln konnten. Sobald die entsprechenden Aktivitäten beginnnen, wird an dieser Stelle darüber zu lesen sein... Finanziell wird dieses Projekt vom Lions-Club Cuxhaven. Wir sind glücklich über diese Entwicklung und danken Stefan Gocke, seinen Schülerinnen und Schülern sowie dem Lions-Club von ganzem Herzen für ihre Hilfe!
Unser Konrektor Thomas Frauns (links) und Stefan Gocke von der BBS (rechts) bei der Besichtigung
Anfang Dezember 2018 verschönerten unsere Kollegin Tanja Keil mit einem ihrer Schüler das Biotop zusätzlich, in dem sie für den Frühling hübsche Blumen anpflanzten...
Tanja Keil mit ihrem Schüler bei der Arbeit...
Im Jahr 2019 zeigte sich deutlich, wie das Biotop das äußere Erscheinungsbild unseres Schulgeländes bereicherte und wie sehr es von den Schüler*innen und den Lehrkäften angenommen wurde. Es wurde immer weiter verschönert:
Und die Natur sorgte dafür, ...
..., dass wir uns immer Gedanken machen mussten, ...
..., wie wir das Biotop nicht nur erhalten, sondern auch weiterentwickeln können.
Wir fassten den Plan, direkt benachbart zum Biotop eine Blumenwiese anzulegen. Diese Zeichnung zeigt, wie wir uns die Dinge vorgestellt haben:
Zu Beginn des Jahres 2020 stellte sich heraus, dass Stefan Gocke aus der BBS Cuxhaven keine Möglichkeit mehr hatte, sich mit seinen Schüler*inn um unseren Holzsteg zu kümmern. Stattdessen haben wir mit der Abschlussstufe unserer eigenen Schule Kontakt aufgenommen und festgestellt, dass sich unser Werklehrer Stefan Dierks in der Lage sieht, das Projekt in seinen Unterricht zu integrieren und voranzutreiben.
Im Frühjahr 2020 wurden wir alle von der Corona-Krise überrascht, was unseren Schulalltag massiv veränderte. Alle Möglichkeiten, Unterricht außerhalb des Klassenzimmers stattfinden zu lassen, waren willkommen; speziell in dieser Zeit wurde die Nutzung des Biotops immer populärer, was die folgende Übersicht verdeutlicht:
Wir wollen schauen, wie sich unsere Ideen im kommenden Schuljahr weiter entwickeln und umsetzen lassen. Wir halten euch auf dem Laufenden...
Im Frühjahr 2021 haben wir es geschafft, den Einschränkungen während der nach wie vor andauernden Pandemie zu trotzen und unser Projekt weiter zu bringen. Wir haben uns nun der Fläche neben unserem Biotop gewidmet, um dort mit unseren Schülerinnen und Schülern eine Wildblumenwiese anzulegen. Wir haben zuerst den zu bepflanzenden Bereich abgesteckt, dann den Rasen zum Teil umgegraben, bzw. vertikutiert. Danach ging es darum, Sand aus der Sandkiste unseres Schulhofs darauf verteilen, um zum Schluss die Samen zu streuen und plattzutreten.
Im Laufe des Schuljahres 2021/2022 haben wir es geschafft, unsere Wildblumenwiese einzuzäunen, sowie eine Sitzecke zu errichten, die sich hervorragend dazu eigent, Unterrichtsgespräche in Kleingruppen zu führen.